"Boxhagener Platz"
Der Film nach dem gleichnamigen Romandebüt von Torsten Schulz („Öl und Bienen“) ist eine Liebeserklärung an die Stadt Berlin, an den kleinen Kosmos Boxhagener Platz und seine liebenswerten Bewohner
D,F 2010, R: Matti Geschonneck, Mit Michael Gwisdek, Gudrun Ritter, Samuel Schneider, 103 Min
„Es ist ein ganz und gar ungewöhnlicher Film über die DDR, fern jeder Ostalgie und dennoch auf eine bestimmte Weise warmherzig, die man früher volkstümlich genannt hätte. Und doch trifft er die Stimmung aus Unfreiheit und sentimentaler Sehnsucht besser als all seine Vorgänger im Genre des deutschen Erinnerungsfilms, eindringlicher als "Das Leben der Anderen" und "Sonnenallee" (Frankfurter Rundschau)
Ostberlin 1968: Das nennt man wohl eine Win-win-Situation: Holger (Samuel Schneider) lebt bei seiner Oma, die mit lockeren Sprüchen und vorzüglichen Kochgerichten für Unterhaltung sorgt. Die wiederum freut sich, dass ihr die Männer zu Füßen liegen – zum Beispiel ihr ans Bett gefesselter Gemahl. Fünf Ehen hat die robuste Ruheständlerin bereits überlebt und an weiteren Kandidaten mangelt es nicht. Avancen bekommt sie etwa vom Fischhändler Winkler (Horst Krause), der ihr immer ein bisschen seiner Ware schenkt, oder von Karl (Michael Gwisdek), einem Kumpan ihres kranken Mannes. Als der Winkler plötzlich tot aufgefunden wird, ermittelt Holger auf eigene Faust. Damit kommt er wiederum seinem Vater Klaus-Dieter (Jürgen Vogel) ins Gehege, seines Zeichens Volkspolizist am Boxhagener Platz. Der sieht durch Holgers Aktivitäten seine Autorität gefährdet.
Der vielfach preisgekrönte und am Boxhagener Platz aufgewachsene Berliner Regisseur Matti Geschonneck inszenierte den Film nach dem gleichnamigen Romandebüt von Torsten Schulz, der auch das Drehbuch verfasste.
Trailer: https://www.pandorafilm.de/filme/boxhagener-platz.html
Tipp: Torsten Schulz liest aus seinem neuen Roman "Öl und Bienen" am Mi 22.06., 20 Uhr im Koeppenhaus.
Eine Filmvorführung in Kooperation mit dem Filmclub Casablanca e.V.
Eintritt 5/3 Euro