Kunstwerk des Tages: "Ziege" von Stefan Thomas
Erinnerung an den ehemals ländlichen Charakter der Innenstadt
Ein wenig versteckt befindet sich auf dem Innenhof zwischen Friedrich-Loeffler-Straße, Knopfstraße, Markt und Johann-Sebastian-Bach-Straße die Bronzeplastik "Ziege" des Mecklenburger Bildhauers Stefan Thomas. Sie scheint ein beliebtes Motiv zu sein, denn es gibt ein zweites Exemplar, das auf dem Ziegenmarkt in Schwerin aufgestellt ist. Dort hat sie einen direkten Bezug zum Namen des Platzes, in Greifswald kann die Bedeutung des 1980 für die künstlerische Ausstattung des Umgestaltungsgebiets I angekaufte Figur etwas weiter gefasst werden. Die Innenhöfe der Häuser in der Innenstadt wurden lange Zeit als Gärten und für die Kleintierhaltung genutzt. Die Selbstversorgung mit Lebensmitteln spielte seinerzeit eine nicht wichtige Rolle, was sich dementsprechend in der Stadtstruktur niederschlug.
Die weibliche Ziege verdreht den Kopf nach rechts, als schaute sie verwundert oder neckend den Betrachter an. Die ca. 1 m hohe und 1,50 m lange Tierplastik ist heute in eine kleine Platzgestaltung eingebunden. Sie gehört zu den wenigen Tierfiguren, die im Greifswalder Stadtgebiet zu finden sind.
1992 erlitt die Bronze nicht unerhebliche Schäden, so musste der Kopf wieder angelötet werden, und erhielt nach Beseitigung dieser ihre erneute Aufstellung an ihrem angestammten Platz.