Filmclub Casablanca zeigt "Große Freiheit" zum IDAHOBIT* 2022

Hans Hoffmann liebt Männer. Das ist verboten im Deutschland der Nachkriegszeit, der berüchtigte Paragraph 175 ist weiter in Kraft.

Hans liebt Männer. Das ist auch im Nachkriegsdeutschland ein Verbrechen, der berüchtigte §175 ist weiter in Kraft. Im Gefängnis trifft Hans, der Wiederholungstäter, auf Viktor, einen verurteilten Mörder. Aus anfänglicher Abneigung entwickelt sich im Laufe der Jahre eine intensive Verbindung voller Respekt und Empathie. Vielleicht sogar so etwas wie Liebe?

GROSSE FREIHEIT ist der dritte Kinofilm des vielfach ausgezeichneten Regisseurs Sebastian Meise ("Stillleben", "Outing"). GROSSE FREIHEIT ist herausragendes Schauspielerkino, getragen von Franz Rogowski und Georg Friedrich in den Hauptrollen.

AT/D 2021, Regie: Sebastian Meise, Mit Franz Rogowski, Georg Friedrich, Anton von Lucke, 117 Min, Blu-ray

Eine kurze Historie des §175 in Westdeutschland
123 Jahre lang kriminalisierte der Paragraph 175 homosexuelle Männer – lesbische Liebesbeziehungen werden im Gesetzestext nicht erwähnt. Strafen von bis zu zehn Jahren Gefängnis wurden verhängt.
Erst 1969 fällt das Totalverbot der Homosexualität. Doch es würde noch weitere 25 Jahre dauern, bis der Paragraph 175 endgültig im Jahr 1994 aus den deutschen Gesetzbüchern verschwindet. Eine Rehabilitierung der 175er-Nachkriegsopfer passierte in Deutschland am 22. Juli 2017. Benachteiligungen, Stigmatisierung, Kriminalisierung, Ächtung, Bestrafung, Tötung von Homosexuellen herrschen je nach Geografie weiterhin vor: Weltweit steht Homosexualität in einem von drei Ländern unter Strafe. (Thomas Reider)

DER §175 IN DER DDR
Nach anfänglichen Lockerungen Rückkehr zum §175 in der bis 1935 gültigen Fassung, wobei es in der Praxis selten zu Inhaftierungen kam. 1958 wird die Strafverfolgung im §8 des Strafergänzungsgesetztes de facto außer Kraft gesetzt. Im DDR-Strafgesetzbuch von 1968 wird der §175 durch den §151 ersetzt, der nur noch homosexuelle Handlungen eines Erwachsenen mit einem Jugendlichen unter Strafe erstellt. Im Dezember 1988 wird auch der §151 ersatzlos gestrichen.

Eintritt 5 Euro

STRAZE Stralsunder Str. 10 17489 Greifswald +49 157 33287879

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