„Die neue Völkerwanderung. Wer Europa bewahren will, muss Afrika retten“ mit Prinz Asfa-Wossen Asserate
Moderierte Lesung bei den Usedomer Literaturtagen mit Prinz Asfa-Wossen Asserate im Kaiserbädersaal in Seebad Heringsdorf
Der Nahe Osten steht in Flammen und mit dem Krieg kommen tausende Flüchtlinge nach Europa. Das aktuelle Ereignis verdeckt aber eine viel bedrohlichere Entwicklung, nur ab und zu von im Mittelmeer ertrunkenen Afrikanern leidvoll ins Bewusstsein gebracht: Bis 2030 steht zu befürchten, dass sich hunderte Millionen Klima- und Wirtschaftsflüchtlinge aus Afrika auf den Weg nach Europa begeben werden. Kein Geringerer, als der Afrika-Kenner und äthiopische Prinz Asfa-Wossen Asserate thematisiert dies in seinem Ende 2016 erschienen Buch „Die neue Völkerwanderung. Wer Europa bewahren will, muss Afrika retten“. Im Gespräch mit dem langjährigen Diplomaten in Afrika Manfred Osten spricht Prinz Asfa-Wossen über die Folgen der fatalen Entwicklung und wie Europa darauf reagieren kann. Die europäische Afrikapolitik wird dabei ebenso eine Rolle spielen, wie Ethik und Charakter der europäischen Identität. Was werden wir tun, wenn Millionen unserer genetischen Vorfahren an die Tore Europas klopfen?
Asfa-Wossen Asserate, Prinz aus dem äthiopischen Kaiserhaus, wurde 1948 in Addis Abeba geboren. An der Deutschen Schule bestand er als einer der ersten Äthiopier das Abitur. Er studierte Geschichte und Jura in Tübingen und Cambridge und promovierte in Frankfurt am Main. Die Revolution in Äthiopien verhinderte die Rückkehr in seine Heimat. Er blieb in Deutschland und ist heute als Unternehmensberater für Afrika und den Mittleren Osten und als politischer Analyst tätig. Sein Buch »Manieren« wurde von der Kritik gefeiert.