27.10.2016 | 11:00 Marienkirche Extra

Turmführung in St. Marien

Der 64 Meter hohe Turm von St. Marien gehört zur Silhouette Greifswalds. Er ist im Rahmen von Führungen zugänglich.

Die Glocken

Das Geläut im Turm besteht aus drei Glocken. Die größte und älteste ist die Betglocke, die 1418 von Johannes Karl aus Bronze gegossen worden ist. Sie wiegt 60 Zentner. Die Glocke hatte wohl schon seit ihrem Guss eine schadhafte Krone, die in der Folgezeit abgetrennt wurde. Nach der Erneuerung der Krone im Jahr 2008 wurde die Glocke wieder im Glockenstuhl angebracht. Die Arbeiten wurden nach historischem Muster durch die Glockengießerei Rincker ausgeführt und durch die Firma Lachenmeyer aufgeschweißt.
Die zweite Glocke, die Wächterglocke, wurde am 11. Juli 1569 von Johannes de Borch aus Bronze gegossen. Wegen eines Sprungs wurde die Glocke in den 1960er Jahren im Turmraum aufgestellt. Im Turm hängt seit 1981 ein nahezu identischer Nachguss. Am Original fehlt die Mittelöse der Krone. Die plattdeutsche Inschrift ist zwischen den Zeilen durch ein Palmettenfries getrennt und zeigt teilweise figürliche Worttrenner. Sie diente u. a. zum Anzeigen der “Polizeistunde”: DE WACHTER KLOCKE BIN ICK GENANNT, ALLEN FUCHTEN BRODERS WOHL BEKANNT, KROGER, WEN DU HOREST MINEN LUTH, SO JACH DE GESTE TOM HUSE UTH. 1569 (Die Wächterglocke bin ich genannt, allen feuchten Brüdern wohl bekannt, Krüger, wenn du hörst meinen Laut, so jag die Gäste zum Hause raus.)
Die dritte und kleinste Glocke von 1614 dient zur Zeit als Schlagwerk für die Turmuhr.

Das Lastenrad

Das Lastenrad befindet sich im zweiten Turmgeschoss. Seit dem Mittelalter wurde damit Baumaterial auf Höhe gebracht, ob Mauerstein, Kalk oder Ziegel. Angetrieben von bis zu vier Männern konnte es Lasten bis zu 500 kg hinaufschaffen. Das Rad hat einen Durchmesser von ca. 4 Meter.

Die Uhr

Die Uhr von St. Marien ist die letzte mechanische Großuhr in Greifswald. Sie befindet sich im ersten Turmgeschoss. Gebaut wurde sie von der Firma Wreule aus Bockenem (Harz) im Jahre 1911. Sie besteht aus insgesamt 4 Werken. Das erste Werk ist das Pendel, das den Minutentakt schlägt (52 Pendelausschläge entsprechen 1 Minute). Das zweite Werk ist der Zeigerantrieb, das dritte ist der Viertelstundenschlag und das vierte der Stundenschlag. Als Antrieb dienen Gewichte. Für den Zeigerantrieb ist dieses Gewicht 500 kg schwer. Einmal aufgezogen läuft die Uhr eine Woche lang.

Quelle: http://www.marien-greifswald.de/index.php/rundgang.html

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